2019-12-31 / Energie und Liebe
Energie und Liebe
Was ist Energie, was ist Liebe? Was verbindet die beiden Begriffe?
Das eine ist ein Begriff der Mechanik, Technik, Wissenschaft, das andere gehört in das Reich des Subjektiven, der Gefühle und des Menschlichen. Doch ist es wirklich so einfach?
In dem leicht zugänglichen kurzen Animationsfilm des youtube-Kanals „Kurzgesagt – In a Nutshell“ mit dem Titel „What is something?“ wird das aktuell gültige Standardmodell der Teilchenphysik erläutert. Darin wird gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass es im Grunde selbst im Vakuum nicht Nichts gibt. Auch wenn der Raum noch so leer erscheint, im Grunde ist er es nicht. Der gesamte Raum ist mit Energie angefüllt, die sich permanent in Quantenfluktuationen manifestiert. Diese Manifestation bestätigt auf ihre Weise die berühmteste Formel der anderen großen Theorie der Physik, nämlich der Relativitätstheorie: e=mc2. Kurz: Materie ist Energie und Energie ist Materie.
Beindruckend, doch leider sagt das alles nichts darüber aus, was die beiden sind. Über Materie weiter nachzudenken ist unnütz, denn auf der Ebene der Teilchen gibt es keine Materie. Geht man mit dem Mikroskop weit genug hinein, findet man am Ende aller Materie nur Energie. Es bleibt also nur letztere. Was aber ist die Natur von Energie? Ist sie überall und immer gleich oder ist der Energiewirbel, der ein Elektron ist, verschieden von der Energie, die eine elektromagnetische Verbindung darstellt? [Für Interessierte: Unterscheidet sich die Energie, die ein Lepton ist (Materieteilchen), von der Energie, die ein Boson ist (Wechselwirkungsteilchen)? Und was ist der Unterschied zwischen der Energie der Quantenwelt und der Energie der Makrowelt, also zum Beispiel die Kinetische Energie?] Diese Fragen sind verwirrend und es gibt – meines Wissens – keine Antwort darauf. Was Energie ist, weiß niemand. Wir können nur ihre Auswirkung beobachten.
Ähnlich sieht es mit unseren Gefühlen aus. Unsere Gefühle sind Emotionen und Emotionen sind die Energie, die uns bewegt, wie bereits die alten Lateiner wussten. „Emotion“ kommt von emovere. Letzteres setzt sich zusammen aus dem Wort „movere“, also „bewegen“ und dem Präfix „e“ also „heraus“. Eine Emotion ist also etwas, das „herausbewegt“, etwas, das uns in Aktion bringt.
Rein physiologisch gesehen, ist eine Emotion eine Kombination aus Neurotransmittern und Hormonen, die sich an geeigneten Stellen durch den Körper bewegen. Aus irgendeinem Grund haben diese inneren Phänomene die Fähigkeit, uns dazu zu bringen, unsere Muskeln auf absichtsvolle Weise zu bewegen. Für die Bewegung der Muskeln wiederum brauchen wir bestimmte chemische Abläufe, womit wir, wenn wir diese Überlegung weiter vorantreiben, wieder bei der Energiefrage auf der Ebene der Quanten wären. Was genau die Natur der Energie ist, die uns als Menschen antreibt, ist ebenso wenig klar, wie die Natur der Energie, welche Masse ausmacht. Vielleicht wird es auch nie möglich sein, diese fundamentale Größe des Universums zu begreifen.
Wir müssen einfach hinnehmen, dass alles Energie ist und vor allem, dass Energie viel fundamentaler ist als Raum und Zeit, die beide ziemlich unzuverlässige Größen darstellen. Vielleicht ist Energie sogar die einzige Realität, die es überhaupt gibt. Solche Überlegungen sind – da werden Sie mir Recht geben – ziemlich abgehoben. Diese Feststellung trifft natürlich auf alles zu, was das Grundlegende unserer Welt betrifft und man kann sich fragen, was es bringen soll, darüber zu sinnieren. Und trotz aller Schwierigkeiten treibt es uns Menschen seit Jahrhunderten dazu, diese Fragen unermüdlich zu wälzen. Wir nennen die damit verbundene Disziplin „Philosophie“. Wie Bertrand Russell es ausdrückt, ist Philosophie das Niemandsland zwischen dem Dogma der Theologie, dessen Lehre alles betrifft, das für immer jenseits gesicherten Wissens liegt, und dem Gebiet der Wissenschaft, dessen Spezialität nur im Bereich des gesicherten Wissens liegt.
Wie dem auch sei, insgesamt hat es sich für uns als Spezies als durchaus nützlich herausgestellt, sich durch diese Sumpfgebiete des Wissens zu schlagen, ganz gleich, wie viele Irrlichter uns in die Irre führen wollten und wie viele Schnaken und Stechmücken uns auf diesem Weg belästigt haben. Durch die Auseinandersetzung mit schier unlösbaren Fragen, sind wir nach und nach immer tiefer in das Wesen der Realität eingedrungen. Dadurch haben wir auch immer mehr gelernt, diese Realität zu beherrschen, vor allem im Sinne, uns die Gesetzte der Physik, Chemie und Biologie zunutze zu machen, um unser Leben immer komfortabler zu gestallten. Im Ergebnis können wir davon ausgehen, dass mehr als die Hälfte der Deutschen ihren Lebensunterhalt auf Grundlage von Aktivitäten verdienen, die nur durch die Entdeckungen von Newton und Einstein überhaupt möglich sind. Diese wiederum hatten zur Grundlage die philosophischen Gedanken von Menschen wie Descartes, Pascal, Hume usw. sowie die chronologische Leiter abwärts bis zu den alten Griechen, wie Heraklit, Pythagoras, Demokrit und wie sie alle heißen. Selbst den guten Aristoteles darf man hier nicht vergessen, trotz der vielen falschen Wege, die er gegangen ist.
Nun aber zurück zur philosophischen Frage, was genau Energie sein könnte und ob es vielleicht einen Zusammenhang zwischen dieser Grundrealität und der Liebe gibt. Dazu muss erst einmal geklärt werden, was ich in diesem Zusammenhang unter dem Begriff „Liebe“ verstehe.
Das deutsche Wort „Liebe“ bezeichnet recht genau, was die meisten von uns auf profane Weise mit diesem Wort verbinden. Dabei geht es um Wertschätzung beziehungsweise um Begehren. Somit hat Liebe, auf diese Weise aufgefasst, etwas mit Anhaften zu tun. Wenn ich etwas besonders mag und dementsprechend besonders sauer bin, wenn man es mir wegnimmt oder ich erst gar nicht drankomme, dann liebe ich es. Das symbolisiert der typischen Ausruf eines amerikanischen Teenagers beim Anblick eines entsprechenden Paars Schuhe: „OMG, I LOVE them!!!!!“. Kann man Schuhe lieben? Anscheinend schon… So wie diese Art der Liebe, sind auch viele weitere Spielarten der Liebe gesellschaftlich akzeptiert und werden als normal angesehen. Dazu gehören natürlich die Liebe zur eigenen Familie und den Freunden, die Liebe zur Nation (besonders in Ländern wie den USA, China, Nordkorea und Frankreich), die Liebe zum Fußballverein und dem eigenen Auto (besonders in Ländern wie Deutschland) und die Liebe zum eigenen Unternehmen (besonders bei den Arbeitgebern). Auch wenn natürlich jedem klar ist, dass diese Arten der Liebe sich untereinander ziemlich stark unterscheiden, so sind sie doch… na ja, wie soll man sagen… eben LIEBE. Jetzt kommt das ABER. Diese Arten der Liebe haben alle eine Gemeinsamkeit: Sie sind mehr oder weniger subtile Formen des Anhaftens. So verstanden ist Liebe gleichbedeutend mit Habenwollen… und Sauersein, wenn es uns weggenommen wird. Nun könnte man sagen: Na und? So ist das eben mit der Liebe. Wie heißt es so schön: „Liebe ist ein Leiden, das Leiden schafft.“ Oder so ähnlich. Doch genau genommen ist es gar nicht die eigentliche Liebe, die für Leiden sorgt, sondern nur ihr „klebriger“ Anteil, das Festklammern, das in dem üblichen Liebesverständnis steckt.
Eine andere Art der Liebe, die für die meisten von uns ziemlich abstrakt ist, wird oft als „bedingungslose Liebe“ bezeichnet. Diese Liebe erwartet keine Gegenleistung. Sie führt dazu, dass den geliebten Wesen einfach nur Glück und Erfüllung gewünscht wird, ohne dass diese dafür etwas Besonderes tun müssen. In der Regel beschränkt diese Form der Liebe sich nicht auf eine bestimmte Gruppe. Sie neigt dazu, sich immer mehr auszudehnen und unterscheidet logischerweise auch nicht zwischen Freund und Feind. Schließlich ist noch zu erwähnen, dass diese Form der Liebe sich nicht auf unbelebte Objekte beziehen kann (Schuhe und ähnliches), da diese kein Glück empfinden können. Somit hätte diese entsprechende Haltung gar keinen Sinn. Diese edle Form der Liebe wird, wie Sie sicher schon gemerkt haben, eher im religiösen Bereich propagiert, wenn überhaupt. Die Latte hängt hier ziemlich hoch und meiner Erfahrung nach sind die wenigsten Menschen überhaupt bereit, ernsthaft über diese besondere Art nachzudenken. Wer könnte ihnen/uns (wahrscheinlich gehören auch Sie, verehrter Leser, und ich selbst zu diesen Menschen) das verübeln? Solche Art der absoluten Liebe ist im Grunde nur Heiligen vorbehalten. Und wer ist schon heilig?
Trotzdem ist es interessant, über die „höchste“ Liebe nachzudenken. Und zwar in Verbindung mit der Frage nach der Natur von Energie. (Achtung, jetzt müssen Sie sich anschnallen, die intellektuelle Reise könnte ab hier etwas holprig werden, zumal der bescheidene Autor selbst nicht genau erfassen kann, worüber er hier schreibt.)
Energie und Liebe… Gehen wir noch einmal zurück zur klassischen Art der Liebe, die wir alle kennen und die mit großen Genüssen, aber auch mit Leid und Frust zu tun haben. So wie jede andere Emotion auch, ist sie ein Antrieb für unser Tun. Antrieb ist eine Form von Energie, die es erlaubt, Arbeit zu verrichten. Dies entspricht der klassischen Formel für Leistung in der Physik, die ja bekanntlich Arbeit durch Zeit ist. Ohne Antrieb verrichten wir Menschen gar nichts, bringen keine Leistung, erledigen keine Arbeit. „Arbeit“ meint hier nicht nur eine Tätigkeit, die Geld bringt. Ebenso die Arbeit unseres Muskels, wenn wir einen Finger krümmen, zählt dazu. Und auch aufgrund von Liebe tun wir allerlei Dinge. In diesem Punkt wird mir sicher jeder zustimmen.
Was für die begrenzte Form der Liebe gilt – die Liebe des Verlangens, der Anhaftung, der Unterscheidung in Freund und Feind –, gilt logischerweise in noch viel größerem Maße für die unbedingte, absolute Form der Liebe. Ich stelle mir den Unterschied etwa in der Größenordnung vor, wie zwischen einem gut funktionierenden Motor eines Lamborghini oder einem ähnlichen Kleinwagen und einem Kernfusionsreaktor, wenn es denn einen solchen gäbe, der richtig funktionierte. Die Energie, die der Verbrennungsmotor aus einem Liter Kraftstoff herausholt, ist ein mittlerer Witz, verglichen mit der Energie, die der hypothetische Fusionsreaktor aus einem Gramm Materie erzeugen würde. Diese LIEBE, ganz groß geschrieben, ist der Antrieb schlechthin, ungetrübt von irgendeiner Einschränkung, einer Verwirrung oder einer Unklarheit. Diese Liebe spüren wir nie, ebenso wenig, wie wir in der Lage sind, die reine Energie zu spüren, die in unseren Atomen steckt… Wie wir alle wissen, sind es in einem kleinen Gramm Körpergewicht läppische 89 Millionen Kilojoules. Das heißt, mit 360 Gramm, die wir uns zum Beispiel aus dem Oberschenkel schneiden (rein theoretisch, nicht vergessen), können wir den Energiebedarf der Bundesrepublik 24 Stunden lang decken. Was könnten wir vollbringen, wenn wir für eine Minute reine Liebe spüren würden? Nicht auszudenken.
Der Kerngedanke der vorangegangenen Überlegung ist die Ähnlichkeit zwischen der physikalischen Energie und unserer Gefühlsenergie. Ebenso, wie die physikalische Energie viele verschiedene Arten hat, sich zu manifestieren, in Form von kinetischer Energie, elektrischer Energie, chemischer Energie usw., so manifestiert sich auch die Gefühlsenergie in verschiedener Weise: Zorn, Enttäuschung, Angst, Freude etc. … und natürlich Liebe. Und genau wie bei der physikalischen Form der Energie stellt sich die Frage, was ist die Energie in Reinform? Bei der physikalischen Energie kann diese Frage nicht beantwortet werden, beziehungsweise wenn sich jemand an der Beantwortung versucht, klingt die Aussage fast mystisch: reine Energie IST einfach. Sie ist nicht genau definierbar, allumfassend am Grunde aller physikalischen Erscheinungen und dergleichen mehr. So ähnlich könnte auch die reine Liebe definiert werden. Sie ist am Grunde allen Seins, findet ihren Ausdruck in allem Lebendigen, ist eine alles bewegende Kraft, auch in ihren negativen Äußerungen, den vielen gestörten Gefühlen, die uns tagein, tagaus beschäftigen.
Vielleicht ist also Liebe einfach nur eine für uns erfahrbare Form der physikalischen Energie, welche das gesamte Universum durchdringt und stets und überall kreativ ist (das ist nicht metaphorisch zu verstehen, sondern ganz wortwörtlich und entspricht dem aktuellen Wissenstand über unsere Welt). Die Liebe wäre demnach einfach nur eine Allegorie, eine Personifizierung der Energie, die unser Bewusstsein erkennen und insbesondere fühlen kann. Und genauso wie wir das eine nicht fassen können, ist es uns auch nicht möglich, das andere zu begreifen.
Bevor ich zur Frage komme, die Ihnen wahrscheinlich seit einiger Zeit im Kopf herumkreist, nämlich „So what??“, und versuche, sie zu beantworten, erlaube ich mir noch eine Anmerkung über den Zusammenhang zwischen Liebe und Energie. Mir gefällt die Vorstellung, dass die Liebe, die wir verspüren können, eine emergente Form der großen, allumfassenden und absoluten Energie ist. „Emergent“ ist ein sehr praktischer Ausdruck, der es erlaubt, einiges zu erklären, das sonst schwer zu greifen ist. Etwas ist dann „emergent“, wenn es sich erst erkennen lässt, sobald es genügend kleiner Elemente gibt, die ein viel größeres Ganzes bilden. Ein eingängiges Beispiel ist ein Bild der pointillistischen Schule in der Malerei. Wenn Sie die Nase an dieses Bild halten, werden Sie nichts als Farbtupfer sehen, und zwar nicht besonders viele, denn Ihre Augen sind zu nah am Bild. Erst, wenn Sie ein paar Schritte zurücktreten, verschmelzen die Farbpunkte zu einem Bild, das etwas Konkretes darstellt. Das Bild ist also emergent aus den Farbtupfern. So weit, so offensichtlich. Doch das ist beim Thema Emergenz nicht das Entscheidende. Der Charme des Konzepts liegt in der Tatsache, dass sich von den Farbtupfern unmöglich auf das Bild schließen lässt, das aus diesen Tupfern entsteht. Sie können als Farbwissenschaftler Ihr ganzes Leben lang die Farbpunkte studieren, ihre chemische Zusammensetzung analysieren, die Größe, den Druck, mit dem sie aufgetragen wurden, was auch immer. Es wird Ihnen gar nichts nützen, wenn es darum geht zu sagen, wie das Bild aussieht, das aus diesen Farbpunkten besteht. Umgekehrt können Sie nur sehr wenig über die Farbtupfer sagen, wenn Sie den Aufbau des Bildes analysieren, sich die Frage stellen, wo der Künstler das Motiv gefunden hat, welche künstlerische Aussage in dem Bild steckt und dergleichen mehr. So interessant diese Informationen auch sein mögen, sie erlauben keinen Rückschluss auf die kleinen Einzelteile, aus denen das Bild gemacht ist.
So ähnlich stelle ich mir das kleine, individuelle Gefühl vor, das jeder von uns Liebe nennt. Es ist emergent von einer Form der Energie, die tausend kleine Impulse sendet, die wir nicht erkennen können. Anderseits ist unser individuelles Liebesempfinden möglicherweise nur ein Tupfer in einem viel, viel, viel größeren Bild, das wir komplett und für immer unfähig zu sehen sind. Auch die winzigen Energiemengen, aus denen Quanten bestehen, sind für uns nicht fassbar, ebenso wenig wie die bombastischen Mengen, die durch emergente Phänomene in den Weiten des Alls entstehen. Irgendwo dazwischen ist die nette, kuschelige Energie, mit der wir etwas anfangen können, wie zum Beispiel die Fußbodenheizung oder der ausgeschlafene Körper am Morgen, der frisch aus dem Bett springt und voller Kraft den Tag beginnt (ja, so etwas soll es geben, zumindest im Urlaub).
So, und nun zum „So what??“. Wenn diese Spekulationen richtig sein sollten, hätte es eine sehr konkrete Bedeutung für unsere Prioritätensetzung im Leben. Denn dann wäre die Liebe von allen Gefühlen der reinste Ausdruck der Gefühlsenergie an sich, so ähnlich wie Kernfusion das Vorgehen ist, das die meiste Energie freisetzt. Der Vergleich hinkt etwas, trotzdem vermittelt er den Kern des Gedankens. Wenn es uns gelingt, von den vielen Gefühlen und Emotionen, die wir täglich haben, vorrangig das Gefühl der Liebe zu kultivieren und die übrigen Gefühle nicht so ernst zu nehmen, könnte die uns zur Verfügung stehende Energie dadurch steigen. Wenn es uns ferner gelingt, eine Form der Liebe in uns zu fördern, die möglichst frei von Parteilichkeit und Anhaftung ist, Freund und Feind gleichmütig mit einschließend, könnte die Energie noch größer sein.
Besonders für Führungskräfte kann diese offene, zugewandte und unparteiliche Haltung von sehr großem Nutzen sein. Sie erlaubt es auf der einen Seite, jederzeit wohlwollend auf jeden Mitarbeiter und Kollegen zuzugehen. Das macht es den anderen leicht, ihr im positiven Sinne Gefolgschaft zu leisten. Auf der anderen Seite macht sie es viel leichter, die manchmal nötige Strenge, Härte und Klarheit zu zeigen, die eine bestimmte Situation erfordert. Ist es möglich, auch mit anderen Emotionen erfolgreich zu sein? Kann eine Führungskraft, die Zorn, Eifersucht, Eitelkeit oder Neid innerlich pflegt, Ziele erreichen und eine tolle Karriere machen? Die Antwort kennen alle, sie lautet ja. Allerdings vermute ich, dass jeder, der diese Liste liest, intuitiv versteht, wie die Lebensqualität eines Menschen ist, der mit solchen Gefühlen durchs Leben geht. Der Spaßfaktor ist möglicherweise begrenzt.
Meine Beobachtung in Unternehmen ist ziemlich eindeutig. Diejenigen, die am nächsten am hohen Ideal einer umfassenden, entspannten Liebe dran sind, haben es leichter und leben stressfreier.
Zusammenfassung/Überblick:
- Gemäß des aktuellen Standardmodells der Teilchenphysik besteht die Materie letztlich nur aus Energie, die selbst den scheinbar leeren Raum durchdringt.
- Energie ist grundsätzlicher als Raum und Zeit und manifestiert sich auf verschiedene Weise, je nach Ebene: starke und schwache Bindung, elektrische Energie, kinetische Energie, potentielle Energie usw.
- Im Menschen gibt es die Gefühlsenergie. Liebe ist eine starke Energie, die aber meistens in Verbindung mit dem Gefühl des Anhaftens auftritt.
- Die Energie der Liebe in „Reinform“ kann als bedingungslose oder absolute Liebe bezeichnet werden. Sie ist unparteiisch und ist besonders kraftvoll. Allerdings ist diese Form der Gefühlsenergie für uns nicht leicht zugänglich.
- Führungskräfte, denen es gelingt, sich für die reine Form der Liebe zu öffnen, tun sich leichter mit ihren Mitarbeitern und genießen ein erfüllteres Leben.