2019-04-02 / Da kann man nichts machen…
Da kann man nichts machen…
Der richtige Umgang mit Unabänderlichem
Als Führungskräfte haben wir die Aufgabe, für das Erreichen von Zielen zu sorgen. Dafür braucht man Pläne. Diese Pläne werden aufgrund unseres aktuellen Wissensstands entworfen. Doch dann kommt die Realität. Und die kommt oft anders, als geplant. Wie kommuniziert man als Führungskraft, vor dem Hintergrund sich ständig verändernder Umstände, die heute den Plan von gestern über den Haufen schmeißen?
„Oft kommt es anders und zweitens als gedacht…“ Diese humorvolle Redewendung ist ein Versuch, mit den unabänderlichen Realitäten des Lebens umzugehen. Gleichzeitig nimmt sie unsere Kontrollillusion (http://www.sinnvermitteln.de/2018/09/01/kontroll-illusion/) aufs Korn und zeigt uns, dass wir nur begrenzt die Herren unseres Schicksals sind. Diese Tatsache ist gerade für Führungskräfte schwer zu akzeptieren. Werden sie doch genau dafür bezahlt, sicher Ergebnisse zu produzieren. Niemand möchte nur zufällig einen bestimmten Ertrag erwirtschaften und aus Versehen neue Marktanteile gewinnen. Also heißt Managen im Grunde nichts anderes, als Pläne zu schmieden und permanentes kontrollieren, ob alles nach diesen Plänen läuft. Meistens macht sich hinterher niemand die Mühe, zu überprüfen, auf welche Weise ein bestimmtes Ergebnis erreicht wurde und wie sehr man darin noch den ursprünglichen Plan erkennen kann.
Daher äußere ich hier eine unbewiesene Vermutung, die jeder Leser für sich selbst überprüfen kann. Diese Vermutung soll Ihnen helfen, entspannter mit den Unwägbarkeiten des Arbeitsalltages umzugehen. Also: Ich vermute, dass ein Großteil der Ergebnisse in einem Unternehmen (sagen wir ca. 80 %) nicht so erzielt werden, wie der Plan es anfangs vorgesehen hatte. Irgendwie kommt man irgendwohin. Und manchmal ist es richtig gut, manchmal richtig schlecht und meistens liegt das Ergebnis irgendwo im Mittelfeld. Aber egal wie, es hat wenig mit der PowerPoint-Folie zu tun, die Frau Dr. Vorstand bei der Kick-Off-Veranstaltung am Anfang des Jahres gezeigt hat.
Diese Beobachtung gilt natürlich nicht für rein mechanische Prozesse, wie sie in jeder Produktion ablaufen. Die sind nämlich nicht so schwer in den Griff zu bekommen. Mechanik mag manchmal kompliziert sein. Aber sie hat die nette Eigenschaft, eine nachvollziehbare Folge von Ursachen und Wirkungen zu bieten. Zumindest, solange sich der Hersteller an einer Maschine nicht verkünstelt und eine so tolle Anlage konstruiert, dass selbst er nicht mehr durchblickt, wenn mal etwas nicht funktioniert. Dann taugt das Ganze meistens nichts.